Einer der vielfältigsten Naturräume Deutschlands

                                                         

Das Knabenkraut
                                                                                                                                                                   
Die Wiesenhänge rings um Liebstadt beherbergen einige Arten, die botanische Besonderheiten darstellen. In erster Linie ist das nicht seltene Auftreten der Wiesen-Schlüsselblume zu nennen, die eigentlich basenreichere Böden bevorzugt, als der vorherrschende Gneis normalerweise hervorzubringen vermag. Offenbar ist hier - wie auch im Trebnitzgrund und um Glashütte - der Gneis deutlich reicher an Kalzium und Magnesium als anderswo. Auch das Stattliche Knabenkraut, das früher vom regelmäßigen Kalken der Wiesen profitiert hatte, kann sich an einigen wenigen Stellen (Flächennaturdenkmal "Liebstädter Wiese") behaupten.
Ebenso von überregionaler Bedeutung sind die Eibenbestände an den Talhängen unterhalb Liebstadts.

Der Eisvogel: Sein Lebensraum befindet sich hier an der Seidewitz
                                                     

Eine herausragende Fülle an Pflanzen- und Tierarten beherbergt das Naturschutzgebiet "Mittleres Seidewitztal" mit seiner geologischen Mannigfaltigkeit, den daraus resultierenden unterschiedlichen Böden, Hangrichtungen und -neigungen, aber auch der in der Vergangenheit erfolgten menschlichen Eingriffe in das Gebiet. Die wahrscheinlich bereits seit dem 16. Jahrhundert genutzten Kalklagerstätten bei Nentmannsdorf haben Steinbrüche, Halden und Stollen hinterlassen, die kalkliebenden Pflanzen genauso Lebensraum bieten wie auch geeignete Landschaftsstrukturen für verschiedene Tierarten. Beispielsweise bezieht hier ein Teil der Kleinen Hufeisennasen ihr Winterquartier. Es handelt sich dabei um eine sehr seltene Fledermausart, die hier ihr deutschlandweit bedeutendstes Vorkommen hat.


Waldorchidee                                                                 
Bisherige Untersuchungen im Schutzgebiet brachten Nachweise von rund 470 Pflanzenarten. Stellvertretend sollen hier genannt werden: Europäisches Pfaffenhütchen, Großblütiger Fingerhut, Leberblümchen, Wald-Labkraut, Pfirsichblättrige Glockenblume, Schwärzender Geißklee, Echtes Tausendgüldenkraut, Herbst-Zeitlose, Rauhe Nelke, Weiße Schwalbenwurz, Skabiosen-Flockenblume, Bärenschote und verschiedene Waldorchideen (am häufigsten: Breitblättriger Sitter). Insbesondere die Kalkschotterhalden und Kalkfelsen des Naturschutzgebietes sind für sächsische Verhältnisse einzigartig.
Bisher wurden etwa 50 Brutvogelarten, z. B. Rotmilan, Raubwürger, Pirol und Wasseramsel erfasst. Weiterhin bemerkenswerte Vertreter der Fauna sind Feuersalamander (teilweise noch in erfreulich großer Zahl), Siebenschläfer und Große Wasserspitzmaus. Etwa 20 Laufkäfer-, reichlich 30 Tagfalter- und zehn Heuschreckenarten komplettieren die lange Liste bedeutender Tierarten des Naturschutzgebietes.

Der Schwarzstorch, er bewohnt überwiegend die Wälder des "Hennersbacher Grundes"